Prädikat Kämpferherz

Der HCE, ohne die Verletzten Lacroix, Vallerand, Peruzzo und Eisenstecken, dafür mit Dehart, der direkt aus dem Flieger aufs Eis kam und einen guten ersten Eindruck hinterlässt, überraschen die Gäste aus Bruneck mit eisernem Willen.

Im Kasten der Piraten beginnt erneut Vallini, und dieser macht wieder eine gute Figur. Die Taktik des HCE ist klar zu erkennen. Defensive hat Vorrang, Chancen kommen von alleine. So kommt es, dass im ersten Abschnitt vor allem die Pusterer das Spiel machen. Die Wölfe tun sich gegen die ersatzgeschwächten Piraten aber äußerst schwer zum Abschluss zu kommen. In der 3. Minute testet Tobi Ebner erstmals Kuhn, ehe im Gegenstoß Oberrauch von Fabian Ebner nur durch ein Foul gestoppt werden kann. In der 7. rettet Vallini mit einer Glanztat auf Scandella. Offensivaktionen der Piraten sind Mangelware. Die Schüsse die auf den Pusterer Kasten kommen, sind Großteils ungefährlich und bringen einen Kuhn nicht in Verlegenheit. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts hat Devos das 1:0 auf der Schaufel, scheitert aber erneut an Vallini. So geht man mit einem 0:0 in die Kabine. Ein Pusterer Tor scheint aber nur eine Frage der Zeit.

Im 2. Drittel entwickelt sich nun ein echter Eishockey Leckerbissen. In der 21. vergibt Tobi Ebner die Chance auf eine Eppaner Führung, ehe sich Vallini in der 22. und 23. Minute erneut auszeichnen kann. Nach knapp 24 Minuten ist es dann so weit. Scandella kann eine Kombination über Devos und Hofer zum 1:0 nutzen(23.46). Pustertal liegt verdient in Front. In der 28. muss Vallini seinen eigenen Fehler durch eine Glanzparade gegen Obermaier selbst wieder gut machen. In der 31. Minute kommt Unterkofler durch die Pusterer Abwehrreihen und zum Abschluss, Kuhn kann nur kurz Abwehren. Unterkofler holt sich den Rebound selbst und legt mustergültig auf Hazen, welcher das leere Gehäuse vorfindet und die Scheibe versenkt. 1:1 Eppan (30:16). Etwas überraschend, aber keines Wegs unverdient, sah man bei den Wölfen nach dem Führungstreffer doch etwas die Überheblichkeit einkehren. Nur 2 Minuten später hätte es für die Piraten noch besser kommen können, als Hazen alleine auf Kuhn zustürmt. Er kann den Pusterer Schlussmann jedoch nicht bezwingen. Eppan schaltet nun blitzschnell von Verteidigung auf Angriff, und auch der starke Dehart schaltet sich immer wieder in die Offensivaktionen mit ein. In der 36. hat Platter freie Schussbahn, schießt jedoch zu zentral. Die Teams wechseln beim Stand von 1:1 zum letzten Mal die Seiten. Eppan kann mit diesem Zwischenergebnis natürlich besser leben als die Gäste.

Im letzten Abschnitt kommen die Piraten mit noch mehr Biss auf die Eisfläche. Man wittert eine Chance erneut einen der „Großen“ zu ärgern. Dieser 100%tige Einsatz begeistert nicht nur die Zuschauer, sondern trägt auch Früchte. In der 45. Minute kann Platter im Powerplay einen Abpraller nach Schuss von Waldner zur 2:1 Führung abstauben(44:31), ehe keine zwei Minuten später Raffeiner einen Abpraller nach Schuss von Jaitner zum 3:1 verwandelt. Die Halle steht Kopf. Die Wölfe scheinen etwas geschockt. In der 48. Minute muss Ceresa nach Bandencheck in die Kühlbox. Das Pusterer Powerplay dauert genau 21 Sekunden, da zappelt die Scheibe nach einem verdeckten Schuss von Helfer hinter Vallini im Netz. 3:2 (48:03). Aber auch Eppan erhält nochmals ein Powerplay, sogar doppelt. Innerhalb 30 Sekunden schicken die Schiedsrichter erst Schweizer und dann Hofer in die Strafbox. Eppans Choach Lefebvre erkennt die Chance und nimmt sein Timeout. In Doppelter Überzahl stellt er Ceresa und Hazen auf die blaue Linie. Während diese beiden sich die Scheibe hin und her spielen, haben die Stürmer einzig die Aufgabe für Unruhe vor dem Kasten zu sorgen. Die Taktik geht auf und Ceresa verwandelt zum 4:2 (50:16). Die gut gefüllte Halle tobt erneut! 5 Minuten vor Ende erhält der HC Pustertal erneut ein Powerplay, diesmal dauert dieses gar nur 16 Sekunden, ehe Hofer zum 4:3 Anschluss trifft. Spannender könnte die Partie nicht sein. Die Wölfe schwächen sich nun aber selbst, ind  lassen ihrem Frust nun teilweise freien Lauf. In dieser Schlussphase müssen Waldner und Dehart verletzt vom Eis. In der 58. nochmal Getümmel vor dem Eppaner Kasten und anschließend werden die Meinungsverschiedenheiten hinter dem Gehäuse ausgetauscht. Hazen und Ebner auf Eppaner Seite sowie Oberrauch und Scandella für die Pusterer müssen die restliche Partie von der Strafbank aus verfolgen. Aber die Piraten schaffen es auch die letzten Minuten den Vorsprung zu halten und retten das 4:3 über die Zeit. Ein weiterer Sieg gegen einen vermeidlich übermächtigen Gegner.